Donnerstag 18 April 2024

67 Absolventen der Staatlichen Realschule Simbach haben ihre Abschlusszeugnisse erhalten und können damit in ihren weiteren beruflichen oder schulischen Weg starten. Die Schule befindet sich am Kirchenplatz im Zentrum der Stadt. Nur ein paar Schritte sind es zur Stadtpfarrkirche St. Marien, in der Kaplan Magnus Pöschl mit den Hauptpersonen, den Absolventen, deren Eltern und Familienangehörigen und dem Lehrerkollegium einen Gottesdienst feierte.

In der Turnhalle der Realschule fand anschließend der Festakt mit Zeugnisüberreichung statt. Noch einmal ließ Konrektor Harald Schuster den Schulgong erklingen, zum letzten Mal in diesem Haus für die nun ehemaligen Realschüler. "Aus is", verkündete er und versicherte zugleich den jungen Menschen, dass es für sie jetzt erst so richtig losgeht! Viel Kraft, Zuversicht, Glück und Gesundheit wünschte er dafür.

Eine große Anzahl von Ehrengästen aus Kirche, Politik, Behörden, Schulen und ehemalige Lehrkräfte der Realschule, darunter Schulleiter a. D. Hans Sailer, hieß er willkommen. Schulband und Lehrerchor beeindruckten mit ihren Darbietungen von "Less than perfect" von Pink, "Imagine" (John Lennon), "Je veux" (Zaz) und dem Song von Lady Gaga "Always remember us this way". "Pfiade God" sagte gesanglich die Klasse 10a mit selbst getexteten Zeilen ihrem "Bond Girl" und der Schule und zum Schluss erfreute die "SRS Soul Band" mit "I got you (I feel good)" von James Brown.

Seitens des Sachaufwandsträgers wünschte stellvertretender Landrat Kurt Vallée den Absolventen alles Gute für den weiteren Lebensweg. "Es gibt wichtige Tage, die man nicht vergisst. Und dazu gehört diese Entlassfeier. Eine Tür geht zu, aber viele gehen auf", sagte er und versicherte, dass an der Realschule ein stabiles Fundament für den weiteren Aufbau geschaffen wurde. "Ihr seid jung, dynamisch, könnt blind mit Smartphone, Tablet etc. umgehen, konntet in der schwierigen Zeit der Pandemie den Lernstoff bewältigen und hierfür spreche ich euch allen Respekt und Anerkennung aus", so Vallée, der den guten Zusammenhalt der ganzen Schulfamilie hervorhob. "Vergesst die Heimat nicht", gab er den Absolventen mit und er hoffte, dass sie privat und beruflich hier ihr Glück finden mögen.

Im Namen der Stadt Simbach gratulierte Stadtrat Josef Oberlechner zum erfolgreichen Schulabschluss. Auch er lobte die Flexibilität von Lehrern, Schülern und Eltern während der Distanzunterrichtsphase und stellte den guten Ruf der Realschule über die Grenzen Simbachs heraus. Welch viele Möglichkeiten den nun ehemaligen Realschülern offenstehen, zeigte er auf, ob Schule oder direkter Einstieg ins Berufsleben. "Was auch immer euer Ziel ist, Glück und Zufriedenheit sei euch beschieden", so der Stadtrat.

Elternbeiratsvorsitzende Elfriede Rieger erinnerte an 2016, als die Absolventen an der Realschule starteten. Die Flut hatte dem Gebäude zugesetzt, es kam die Pandemie inklusive Homeschooling usw., Krieg in Europa. "Es waren ereignisreiche Jahre. Seid in schwierigen Zeiten füreinander da und feiert in guten Momenten fröhlich miteinander", riet sie.

Weiter im Programm stand die Rede der Schülersprecher Alina Kirchner, Janik Reicherzer und Bastian Brand. Das Rednerpult war zunächst verwaist, es erklang die Titelmelodie zu "Miss Marple" und alle Augen richteten sich in den hinteren Bereich des Saales. Bekleidet mit einem englischen Käppchen fuhr auf einem Seniorenmobil eine Person herein, gefolgt von einer betagten Dame. Beide kamen auf die Bühne, setzten sich auf eine Bank und erkannten sich als ehemalige Schüler der Realschule Simbach.

Wie war doch nur die Zeit verflogen, bemerkten sie beim Durchblättern eines Albums. Sie wollten sich ein Glas spritzigen Getränkes gönnen, bekamen die Flasche allerdings auch mit Hilfe aus dem Publikum nicht auf. "Macht nix", sagten die Darsteller, die sogleich auf himmlische Weise eine Zeitreise antraten und als junge Absolventen in der Innstadt landeten. Falten und graue Haare waren weg, nacheinander traten die Schülersprecher Alina Kirschner und Janik Reicherzer ans Mikrofon, brachten so manche Anekdote und Höhepunkte aus dem Schulalltag aufs Tapet, bedankten sich vor allem bei ihren Lehrern, Vertrauenslehrern und Schulleitern für ihr stets offenes Ohr und bedauerten, dass die Schulzeit so schnell vorüber war. "Wie eine Fahrt mit dem ICE von München nach Berlin mit unterschiedlich leichtem oder schwerem "Lerngepäck" war’s", verrieten sie.

Plötzlich bahnte sich ein "Altenpfleger" (Schülersprecher Bastian Brand aus der Klasse 9b) den Weg durch die Turnhalle und hielt Ausschau nach zwei entschwundenen "Bewohnern", beschrieb humorvoll die gesuchten Personen, die mit ihm bisher das "Schülersprecherdreierteam" bildeten und nun das Haus verlassen werden. Viele gemeinsame Aktivitäten und Aktionen zählte er auf, dankte mit Präsenten für das gute Miteinander.

Schulleiter Alexander Leibelt lobte den erfrischenden Beitrag der Schülersprecher, gratulierte den Absolventen zu ihrem Realschulabschluss mit einem Gesamtschnitt von 2,30. "Türen haben eine Symbolkraft, sind Ausdruck für "öffnen und schließen". Öffnet sich eine Tür, so kann man gespannt sein, was kommt. Ihr steht nun an der Schwelle des Loslassens von den Eltern, der gewohnten Schulumgebung, geht hinaus in Selbstständigkeit und Eigenverantwortung", so Leibelt, der kurz auf die aktuelle geopolitische Situation mit manch geschlossener Tür einging. "Viele offene Türen, alles Gute und Gottes Segen, das wünsche ich euch", so Leibelt zu den Absolventen.

Bevor die Verteilung der Zeugnisse erfolgte, erzählten die Klassleiter Marianne Maierhofer (10a), Ralf Brandmeier (10 b) und Nicole Stöger (10c) manch lustige Geschichte aus den letzten zwei Schulalltagsjahren mit ihren Klassen. "Sche war’s und wir sind riesig stolz auf euch. Es war uns a Ehre, dass wir euch begleiten durften", versicherten sie ihren Schülerinnen und Schülern, zu denen sie nun "Servus" sagen mussten. Sie verteilten mit Rektor Alexander Leibelt und Konrektor Harald Schuster die Zeugnisse, Rosen gab es vom Elternbeirat.

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

Besondere Ehrungen seitens des Landkreises und der Stadt gab es für die Schulbesten Hannah Laußer (1,08), Sophia Schmidt (Schnitt 1,09, zugleich Delf-Auszeichnung) und Katrina Eglhofer (1,17). Für ihren Einsatz für Musik und Technikteam wurden Alina Enninger, Maria Welke und Dominik Gilg gewürdigt. Anschließend waren alle zu einem Sektempfang geladen. Heiß ging es auch am Abend her und zwar tänzerisch beim Abschlussball im Lokschuppen.

 

Quelle: Christina Schmid, PNP (26. Juli 2022)