Donnerstag 11 Dezember 2025

Große Aufregung herrschte im Grainersaal der Realschule Simbach, als die besten Leser der sechsten Jahrgangsstufen gegeneinander antraten. Voller Spannung warteten die Mitschüler auf den Beginn der Veranstaltung. Konrektor Harald Schuster begrüßte die Schülerschar und stellte die Jury vor. Dazu gehörten Vorjahressieger Jonas Miedl (7 c), Schülersprecher Maxi Blöchl (9 c), Buchexpertin Michaela Tschenet (Firma Schlattl), Konrektor Harald Schuster sowie Judith Höfler als Vertreterin des Lehrerkollegiums. Studienrätin Astrid Rosenberger erklärte die Wettbewerbsregeln und gab noch letzte Tipps für die sichtlich aufgeregten Kandidaten: Elena Braunsperger (6 a), Nina Striegl (6 a), Cora Schimpf (6 b), Marie Speckmaier (6 b), Helene Andres (6 c), Jonas Brand (6 c), Christoph Glashauser (6 d) und Luisa Käser (6 d). In den Wochen zuvor hatten sie vor ihren Deutschlehrerinnen Sandra Köllnberger, Anja Bredl, Astrid Rosenberger und Sylvia Bühler sowie vor ihren Klassenkameraden ihr Können gezeigt und waren zu den besten Lesern der jeweiligen Klasse gekürt worden. Nun wollten sie den Schulsieg erringen und mit ihrer Lesefähigkeit die Fachjury überzeugen.

Dann ging es auch schon los. Nacheinander traten die Teilnehmer vor das Publikum, stellten ihr mitgebrachtes Jugendbuch vor, gingen kurz auf den Gesamtinhalt ein und lasen eine Textstelle daraus vor. Ihre Mitschüler lauschten gespannt den Beiträgen und drückten ihren Favoriten die Daumen. Die Jurymitglieder konzentrierten sich auf die Bewertung und achteten dabei darauf, wie sicher die Kinder die Textauszüge vortrugen und wie die Betonung ausfiel. Außerdem war es wichtig, das Vorgelesene ansprechend und ohne übertriebene schauspielerische Darbietungen zu gestalten. Die Zuhörer waren begeistert von der gründlichen Vorbereitung der Vorleserinnen. In der zweiten Runde ging es darum, einen unbekannten, literarischen Text aus dem Kinder- und Jugendbuch „Das Buch der seltsamen Wünsche“ von Angie Westhoff vorzulesen. Darin geht es um den zwölfjährigen Flint, der nach dem Tod seiner Eltern die Sommerferien bei seiner Tante Claire verbringt. Er trifft auf die verrückte Charlotte, ihren mathebegeisterten Cousin Ben und die musikalische Jette. Mit ihnen soll er den alten Schulfreund des Hausmeisters Schripp finden. Und tatsächlich, innerhalb kürzester Zeit spüren sie den ehemaligen Lehrer auf und besuchen den alten Herrn. Damit glauben sie, ihren Auftrag erfüllt zu haben. Doch als Herr Grollmann den Vieren das „Buch der seltsamen Wünsche" anvertraut, beginnt für die Kinder erst das Abenteuer ihres Lebens.

Beim unbekannten Text wurde deutlich, wer sich schnell in die neue Handlung hineindenken konnte und möglichst fehlerfrei las, obwohl diese Zeilen vorher nicht geübt worden waren. „Die Entscheidung war knapp und Verlierer gibt es aufgrund der hervorragenden Leistungen nicht, sondern nur eine erste und sieben zweite Sieger“, lautete das Fazit der Jury und von Anja Bredl, Betreuerin der Fachschaft Deutsch und Organisatorin der Veranstaltung. Frau Tschenet, die sowohl privat als auch beruflich viel mit Büchern zu tun hat, zeigte sich begeistert, wie gut die Realschüler vorgelesen hatten.

Am Ende konnte sich Elena Braunsperger knapp gegen ihre Mitstreiter durchsetzen und darf sich nun „Beste Vorleserin der Realschule Simbach“ nennen. Harald Schuster gratulierte allen Teilnehmern mit einer Urkunde und Büchergeschenken von der Firma Schlattl: „Vor so einem großen Publikum zu sprechen, erfordert Selbstbewusstsein sowie soziale als auch sprachliche Fähigkeiten. Ihr habt gezeigt, dass ihr Spaß am Lesen und tolle Lesekompetenzen habt“. Die sichtlich gerührte Siegerin freute sich sehr über ihren ersten Platz. Nun wünscht die Schulfamilie Elena weiterhin viel Erfolg und ist schon gespannt, aus welchem Buch sie beim Kreisentscheid im nächsten Jahr vorlesen wird.