„Auf geht’s nach ´Bella Italia´“ hieß es für 21 Schülerinnen und Schüler sowie für die begleitenden Lehrkräfte der Mittelschule, Serena Mayer und Robert Rogner, und der Realschule, Elke Bauer und Ines Geier, in der zweiten Schulwoche. Bei strömendem Regen und äußerst kühlen Temperaturen in der Heimat ging es rasch gen Süden – natürlich in der Hoffnung auf besseres Wetter, vor allem aber mit großer Vorfreude auf das langersehnte Wiedersehen mit den italienischen Austauschpartnern, die im April zu Gast in Simbach waren. Bereits an der Raststätte erwartete die Teilnehmer die erste Überraschung: Für jeden gab es ein schwarzes T-Shirt, das die Logos der drei teilnehmenden Schulen zeigte. „Solche Shirts für die ganze Gruppe waren schon immer mein Traum. Durch die großzügige Unterstützung vom Partnerschaftsverein in Simbach konnten diese zu unserem Jubiläum realisiert werden. Vielen Dank dafür,“ freute sich Serena Mayer.
In Italien überreichten die Kinder die Shirts sofort ihren Partnern, sodass die Gruppe ein tolles Bild abgab, als sie vor dem Rathaus zum Gruppenfoto posierte. Bürgermeister Roberto Vicentini begrüßte die Besucher im großen Sitzungssaal und drückte seine Freude über den Besuch der Simbacher aus: „Der Schüleraustausch ist eine wichtige Säule unserer Städtepartnerschaft. Ich habe schon häufig erlebt, dass die Verbindung zur Partnerstadt viele Jahre überdauert. Das wünsche ich auch euch!“ Anschließend fanden sich alle Schüler zu einem kleinen Volleyballturnier in der neuen Turnhalle der Scuola Media ein. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten bei der ungewohnten Sportart zeigten sich schon schnell erste Erfolge und die Jugendlichen waren mit Spaß und Ehrgeiz bei der Sache. Dann kam der spannende Teil des Tages: Die Gasteltern holten die Kinder ab und nahmen sie mit nach Hause in die Familien.
Am nächsten Morgen traf die deutsche Gruppe wieder zusammen und es gab auf der einstündigen Busfahrt nach Grado sehr viel zu erzählen. Manche hatten zum Abendessen lokale Spezialitäten serviert bekommen, andere hatten über die italienische Art gestaunt, wie ein Bett zu beziehen ist, und nochmal andere waren gleich der ganzen Großfamilie vorgestellt worden. Auf jeden Fall war es für alle ein spannender Abend gewesen. Voller Erlebnisse sollte auch der Mittwoch werden. Anfangs durften die Kinder in kleinen Gruppen die schöne Stadt am Mittelmeer erkunden, bevor es an den Strand ging. Animiert durch das Volleyballturnier vom Vortag übten sich die Schüler auch dort wieder im Baggern und Pritschen. Andere ließen es ruhiger angehen und sammelten Muscheln bei einem Strandspaziergang. Die Mutigsten wagten sogar ein kurzes, sehr erfrischendes Bad in den Fluten des Mittelmeeres. Für einige Schüler war dies ein ganz besonderes Erlebnis, da sie das erste Mal am Meer waren. Irgendwann musste man aber wieder Abschied vom Strand nehmen, denn auf der Rückfahrt stand ein Besuch der Basilika von Aquileia auf dem Programm. Große Begeisterung bewiesen die jungen Simbacher beim Entdecken der zahlreichen Mosaike, die verschiedenste Tiere und Szenen aus dem Alltag zeigten. Für die Lehrer stand abends noch ein besonderer Termin an: Der neue Schulleiter der Scuola Media, Pietro Rosa, lud die Kollegen zu einem Aperitivo ein und beim anschließenden gemeinsamen Abendessen ergaben sich viele gemeinsame Gespräche. Dabei bestätigte sich die Hoffnung, dass dieser den Schüleraustausch weiterhin unterstützt und fördert.
Die Grotta Gigante und Triest galt es am Donnerstag zu besuchen. Doch dieses Mal war der Bus voll besetzt, denn auch die italienischen Schüler fuhren zum Ausflug mit. Die deutschen Schüler staunten nicht schlecht, als zu Beginn der Busfahrt die Handys eingesammelt wurden – ein üblicher Vorgang bei italienischen Schulausflügen. Die spektakuläre Tropfsteinhöhle begeisterte die ganze Gruppe, sodass sich die 500 Stufen hinunter und danach wieder hinauf fast von selbst bewältigen ließen. Besonders beeindruckend war dabei die enorme Höhe der riesigen Höhle. Nach kurzer Verschnaufpause eroberte die Gruppe noch die Hafenstadt Triest, besichtigte dabei die Kathedrale San Giusto und bummelte durch die Gassen der Stadt. Am Meer konnten noch einige große Schiffe bestaunt werden, ehe es wieder zurück nach Tolmezzo ging.
Am nächsten Morgen durften die deutschen Schüler mit ihren Partnern den Schulalltag der Italiener kennenlernen, bevor sie nach Venzone fuhren, wo man im Erdbebenmuseum einen Eindruck bekommen konnte, wie die Katastrophe von 1976 die Region geprägt hatte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen hieß es auch schon Abschied nehmen. Dabei floss so manche Träne, doch gleichzeitig freuten sich die Teilnehmer darauf, die vielen neuen Eindrücke mit ihren Familien daheim teilen zu können.