Aufgeregt warteten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 a der Realschule Simbach am Montagmorgen vor dem Prüfungsraum, denn zum Beginn der Unterrichtsstunde wurden die ersten „Paarungen“ mithilfe eines Aushangs verkündet – also welche zwei Jugendlichen aus der Klasse gemeinsam zum Speaking Test antreten werden. Dabei handelt es sich um den mündlichen Teil der Abschlussprüfung, welcher jedes Schuljahr bereits in der Woche vor den Osterferien stattfindet. Studienrätin Andrea Hanusch sieht dies als großen Vorteil an: „Wir konnten unsere Zehntklässler seit den Faschingsferien intensiv auf die Prüfung vorbereiten. Die schriftlichen Prüfungen sind erst im Juni und daher bleibt den Schülerinnen und Schülern genügend Zeit, um dann diese Teilbereiche ausgiebig zu üben.“ Außerdem helfe dies, die Sprechfertigkeit in der Fremdsprache zu verbessern sowie die Angst vor der schriftlichen Abschlussprüfung zu verringern.
Im Speaking Test müssen jeweils zwei Prüflinge drei verschiedene Gesprächssituationen bewältigen, die vom Kultusministerium vorgegeben werden und an allen bayerischen Realschulen identisch sind. Im ersten Teil unterhalten sie sich über ein bestimmtes Thema, bevor sie je zwei Fotos vergleichen und eine Frage dazu beantworten. In der letzten Aufgabe müssen sie sich anhand von Bildern zu einer vorgegebenen Situation äußern, diskutieren und zu einem gemeinsamen Fazit kommen. „Insgesamt zwölf Minuten dauert der Test und die Abschlussschüler müssen Redemittel sowie verschiedenes Vokabular beherrschen. Für die Vorbereitung hatten wir sogenannte Mock Exams zur Verfügung oder erstellten zahlreiche eigene Materialien“, berichtet Studienrätin Martina Schön. „Anfangs waren sie noch schüchtern, mit ihren Mitschülern oder vor der Klasse zu sprechen. Doch im Laufe der Zeit wurden sie zunehmend selbstbewusster, sicher und redegewandter.“ 30 Punkte kann ein Prüfling erhalten, die von zwei Lehrkräften nach festgelegten Kriterien vergeben werden. Das ist ein Fünftel der Gesamtpunktezahl der Abschlussprüfung und aus diesem Grund möchte jeder Schüler zeigen, wie gut er sich bereits in der Fremdsprache verständigen kann.
Elf Prüfungen waren es am Montag und an den folgenden Tagen kommen die weiteren Klassen dran. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 b, 10 c und 10 d sind natürlich schon nervös und holten sich gleich von den bereits Geprüften Informationen ein. Sie bekommen zwar alle andere Themen, aber die Aussage eines Schülers beruhigte sie doch sehr: „Das war überhaupt nicht schlimm. Die Zeit verging sehr schnell und die gesamte Atmosphäre war angenehm.“
Realschuldirektor Alexander Leibelt, auch Englischlehrer an der Realschule, hatte sich bereits im Vorfeld vom Können der Jugendlichen überzeugt: „Es ist erstaunlich, wie die Zehntklässler die Aussprache, die Satzstrukturen und den Wortschatz beherrschen. Sie können sich in Zukunft in sämtlichen Lebensbereichen situationsgerecht ausdrücken und das ist das Hauptziel unseres Fremdsprachenunterrichts.“ Die gesamte Schulfamilie wünscht allen Abschlussschülern viel Erfolg.