Über 400 Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit genutzt und bei der U18-Wahl in Simbach am Inn (Landkreis Rottal-Inn) mitgemacht. Das Ergebnis, wie die Jugendlichen bei der Bundestagswahl wählen würden, überraschte teilweise.
Die U18-Wahl an vier Schulen brachte folgendes Ergebnis: die CSU landete auf dem ersten Platz, knapp gefolgt von der AfD. Für die Organisatoren war es wichtig, dass die Jugendlichen sich intensiv mit der Bundestagswahl und den Parteien beschäftigt haben.
In der Realschule gaben nur die Zehntklässler ihre Stimme ab, insgesamt 70. In der Inntal-Mittelschule durften die 7. bis 10. Klassen teilnehmen. 180 Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, wobei zwei Stimmen ungültig waren. Aus der Betty-Greif-Schule machten 16 Jugendliche mit und aus dem Tassilo-Gymnasium (Klassen 10 bis 12) 143 unter 18-Jährige. Insgesamt ergibt das 409 Teilnehmer und 407 gültige Stimmen.
Bundestagswahl intensiv im Unterricht behandelt
Nachdem man heuer auf die Erststimme (Wahl eines Direktkandidaten) verzichtet hatte, war alles schnell ausgezählt. Schon kurz nach 11 Uhr konnte am Freitag der Wahlausschuss in der Mittelschule das „amtliche Endergebnis“ bekannt geben: Die meisten Stimmen, nämlich 106 (26,04 Prozent), erhielt die CSU, gefolgt von der AfD mit 100 Stimmen (24,07 Prozent). Auf Platz 3 landete die SPD. 58 Stimmen bedeuteten 14,25 Prozent. Das ist für die Sozialdemokraten ein besseres Ergebnis als bei den letzten „richtigen“ Wahlen im Landkreis. Überraschend stark war die Linke (51 Stimmen, 12,53 Prozent) auf Platz 4. Hinter ihr rangierten die Freien Wähler (31 Stimmen, 7,61 Prozent) auf Platz 5. Alle anderen Bewerber blieben unter der Fünf-Prozent-Hürde: Bündnis Sahra Wagenknecht (16 Stimmen), die Grünen (13), Volt Deutschland (11), Tierschutzpartei (7), die Partei (6), FDP (5), Bayernpartei (2) und ÖDP (1). Keine Stimmen erhielten vier der insgesamt 17 Parteien auf dem Stimmzettel: die Basis, Partei der Humanisten, MLPD und Bündnis Deutschland.
Ampel-Parteien kommen nicht gut weg
Wie man sieht, haben die Ampel-Parteien außer der SPD einen „Denkzettel“ von der Jugend bekommen. Gerade das Ergebnis der Grünen überrascht, da sie ja für den Klimaschutz eintreten und deshalb bei der „Fridays-for-Future-Generation“ eigentlich punkten müssten.
Für die reibungslose Abwicklung der U18-Wahl waren federführend der Jugendbeauftragte des Stadtrates, Stefan Lehner, und Jugendbüro-Leiterin Gerti Stinglhammer verantwortlich. Sie wurden personell unterstützt durch Martina Wurhofer, Dirk Nold und Bettina Dadelhuber. „Wahlleiter“ Stefan Lehner fand es toll, dass in den beteiligten Schulen das Thema „Bundestagswahl“ auch intensiv im Unterricht behandelt wurde. Die „Wähler von morgen“ analysierten die einzelnen Programme und hielten auch Referate darüber.
Ehrenamtlich für Mitmenschen engagieren
Bürgermeister Klaus Schmid war am Vormittag bei der Stimmabgabe in der Mittelschule, wo er zu einer der Klassen ein Grußwort sprach. Er freute sich über die Beteiligung, lobte die Organisatoren und Helfer für ihren Einsatz und betonte die gute Zusammenarbeit mit den Schulen. An die Jugendlichen richtete er den Appell, nach Erreichen der Volljährigkeit unbedingt ihr Wahlrecht zu nutzen und jederzeit die Demokratie zu verteidigen. Dazu gehöre auch, sich ehrenamtlich für Mitmenschen zu engagieren.
Quelle: PNP, 10. Februar 2025 (Franz Gilg)