Neuntklässler erleben bilingualen Sportunterricht der besonderen Art
Neugierig und etwas nervös warteten die Neuntklässler*innen der Realschule Simbach mit ihren Sportlehrern Michaela Strasser und Gernot Spruzina in der Turnhalle. Die Fachschaften Englisch und Sport hatten nämlich besondere Sportstunden geplant und dazu Footballspieler der „Kirchdorf Wildcats“ eingeladen. Doch es waren nicht nur deutschsprachige Sportler der Einladung gefolgt, sondern auch drei professionelle Spieler aus den USA: Quarterback Armani Edden (25 Jahre, Miami), Wide Receiver Keegan Sturdy (23 Jahre, Kansas City) und Line Backer Julian „Dionisio“ Herrera (25 Jahre, Denver). Die jungen Amerikaner sind seit einigen Monaten Teammitglieder der Wildcats und hatten sich ebenfalls die Zeit genommen, um an einem Vormittag die Realschüler*innen in American Football zu unterrichten und Fragen über ihre Herkunft, ihre Hobbies, etc. in ihrer Muttersprache zu beantworten.
Realschuldirektor M.A. Alexander Leibelt begrüßte die Gäste und betonte, wie gewinnbringend diese Veranstaltung sei, da die Jugendlichen die Möglichkeit hätten, ihre bisher erlernten Sprachkenntnisse anzuwenden und zu vertiefen: „Die englische Sprache ist die bedeutendste Weltsprache und prägt den Alltag unserer Schülerinnen und Schüler. Fundierte sprachliche Fähigkeiten sind für ihre Zukunft unabdingbar und eröffnen ihnen Zugang zu vielen Bereichen.“ Schulleiter Herr Leibelt, selbst Englisch- und Sportlehrer, ging darauf ein, dass der Sport auch eine Art Weltsprache sei, denn dadurch ergebe sich das hohes Potential, Menschen durch geteilte Freude am Bewegen miteinander zu verbinden. Das gemeinsame Spiel biete eine einmalige Möglichkeit zur Verständigung.
Im Anschluss übernahm Flag-Headcoach Richard Maurer das „Kommando“ und stellte seine Teamkollegen kurz vor: Dazu zählten an diesem Vormittag André Brenzinger, Benjamin Gilg, Anton Neis, Christoph Plank und Umar Rana – allesamt Mitglieder der „Herren I“, die in der ersten Bundesliga spielen. Er erklärte den Mannschaftssport American Football, bei dem das Team über allem steht. Das Team aus Offensive, Defense und Specialteams arbeitet Hand in Hand und bietet eine Menge an interessanten Spielerpositionen. Es geht rau zu, auf dem Feld und beim Training. Aus diesem Grund müssen die Sportler wie in kaum einer anderen Sportart für hartes Trackling, schnelle Körpertäuschung, präzise Würfe und Fänge fit sein.
Und schon ging es los. Gestartet wurde mit Aufwärmübungen, bevor die Jugendlichen die verschiedenen Fang- und Wurftechniken genauer kennenlernen und üben konnten. Dann hatten sie in Gruppen die Möglichkeit, sowohl das „Blocken“ als auch das „Tacklen“ untereinander auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Beim „Leiterdrill“ hatten die Jugendlichen sichtbar Spaß, da sie ihre physischen Kräfte unter Beweis stellen konnten. Innerhalb kürzester Zeit waren die Realschüler*innen durchgeschwitzt, aber höchst motiviert dachte niemand ans Aufgeben. „Die Trainingstechniken wurden überwiegend auf Englisch besprochen, doch unsere Schülerinnen und Schüler zeigten keine Scheu bei der Verwendung der Fremdsprache. Die amerikanischen Besucher hatten eine sehr lockere Art, die bei den Neuntklässlern gut ankam“, so Frau Strasser.
In einer abschließenden Challenge wurde erprobt, wer von sieben Bällen die meisten fangen und sicher halten kann. Zu gewinnen gab es Freikarten für das nächste Heimspiel - das Match gegen die Munich Cowboys am 29. Juni 2024. Die besten „Catcher“ waren Hanna Eder (Klasse 9 c), Leni Fenzl (9 b), Jonathan Bachl (9 a) und Florian Pichlmeier (9 a).
Die Schüler*innen und Lehrkräfte zeigten sich nach der Veranstaltung überaus begeistert. „Die Footballer waren äußerst routiniert, sehr freundlich und motivierten uns zu den verschiedenen Trainingseinheiten“, so Rouni Mamo aus der Klasse 9 b. Und auch die Verständigung fiel ihnen nicht schwer, da sich die Amerikaner bemühten, langsam und deutlich zu sprechen. Bereitwillig wiederholten sie oder erklärten sie schwierigere Wörter. So freuen sich alle Beteiligten schon auf den Besuch der Wildcats im nächsten Schuljahr, denn alle waren sich einig: „Dieser besondere Sporttag ´was a great experience´.“