Sonntag 19 Mai 2024

Große Aufregung herrschte im Grainersaal der Realschule Simbach, als die besten Leserinnen der sechsten Jahrgangsstufen gegeneinander antraten. Voller Spannung und mit bunten Plakaten zum „Anfeuern“ ausgerüstet, warteten die Mitschüler auf den Beginn der Veranstaltung. Heike Sonnleitner, Lehrerin und Mitglied der erweiterten Schulleitung, begrüßte die Schülerschar und stellte die Jury vor. Dazu gehörten Vorjahressiegerin Leonie Laußer (7 c), Schülersprecher Florian Fenzl (10 a), Buchexpertin Christine Ammer (Buchhandlung Pfeiler), Deutschlehrerin Andrea Hanusch sowie Heike Sonnleitner. Leonie erzählte kurz von ihren Wettbewerbserfahrungen im Vorjahr und gab noch letzte Tipps für die sichtlich aufgeregten Kandidatinnen: Arisa Krasniqi (6 a), Lena Seitz (6 a), Katharina Krösslhuber (6 b), Laura Wollinger (6 b), Leni Stadler (6 c) und Lena Vetter (6 c). In den Wochen zuvor hatten sie schon ihr Können gezeigt, als sie in ihren Klassen zu den besten Leserinnen gekürt worden waren. Nun wollten sie den Schulsieg erringen und mit ihrer Lesefähigkeit die Fachjury überzeugen.

Dann ging es auch schon los. Nacheinander traten die Teilnehmerinnen vor das Publikum, stellten ihr mitgebrachtes Jugendbuch vor, gingen kurz auf den Gesamtinhalt ein und lasen eine Textstelle daraus vor. Ihre Mitschüler lauschten gespannt den Beiträgen und drückten ihren Favoriten die Daumen. Die Jurymitglieder konzentrierten sich auf die Bewertung und achteten dabei darauf, wie sicher die Kinder die Textauszüge vortrugen und wie die Betonung ausfiel. Außerdem war es wichtig, das Vorgelesene ansprechend und ohne übertriebene schauspielerische Darbietungen zu gestalten. Die Zuhörer waren begeistert von der gründlichen Vorbereitung der Vorleserinnen. In der zweiten Runde ging es darum, einen unbekannten, literarischen Text aus dem Kinder- und Jugendbuch „GANGSTA OMA“ von David Walliams vorzulesen. Darin geht es um Ben, der jeden Freitag bei seiner Oma verbringen muss, wenn seine tanzverrückten Eltern das Tanzbein schwingen. Bens Oma ist zwar nett, aber sehr langweilig. Immer will sie bloß Scrabble spielen und isst den ganzen Tag Kohlsuppe – igitt! Doch eines Tages findet Ben heraus, dass seine Oma ein Geheimnis hat: Sie war früher eine berühmte Juwelendiebin. Und jetzt plant sie ihr größtes Ding: Sie will die Kronjuwelen der englischen Königin stehlen. Ben ist Feuer und Flamme. Was für ein Abenteuer! Von nun an können die Freitage gar nicht schnell genug kommen.

Beim unbekannten Text wurde deutlich, wer sich schnell in die neue Handlung hineindenken konnte und möglichst fehlerfrei las, obwohl diese Zeilen vorher nicht geübt worden waren. „Die Entscheidung war knapp und Verlierer gibt es aufgrund der hervorragenden Leistungen nicht, sondern nur eine Erste und sieben Zweite“, lautete das Fazit der Jury und von Anja Bredl, Deutschlehrerin und Organisatorin der Veranstaltung. Frau Ammer, die sowohl privat als auch beruflich viel mit Büchern zu tun hat, zeigte sich begeistert, wie gut die Realschülerinnen vorgelesen hatten.

Am Ende konnte sich Leni Stadler knapp gegen ihre Mitstreiterinnen durchsetzen und darf sich nun „Beste Vorleserin der Realschule Simbach“ nennen. Realschuldirektor Alexander Leibelt gratulierte allen Teilnehmerinnen mit einer Urkunde und kleinen Geschenken. Er betonte die Vorteile des bundesweiten Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels: „Vor so einem großen Publikum zu sprechen, erfordert Selbstbewusstsein sowie soziale als auch sprachliche Kompetenzen. Es schult die Fähigkeit zur klaren Kommunikation und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Sprachentwicklung der Jugendlichen. Auch wird den Schülern Spaß am Lesen vermittelt und sie erhalten Anregungen zu neuen Jugendbüchern.“ Die Siegerin erhielt zusätzlich einen Gutschein von der Buchhandlung Pfeiler. Nun wünscht die Schulfamilie Leni weiterhin viel Erfolg und ist schon gespannt, aus welchem Buch sie vorlesen wird. Sie wird die Realschule Simbach beim Kreisentscheid im nächsten Jahr vertreten.