Sonntag 19 Mai 2024

CSU kommt bei der Jugend gut an

U18-Wahl an drei Simbacher Schulen – Landtagswahl wird nachgespielt

Anlässlich der Landtagswahl am 8. Oktober wurde im Vorfeld wieder eine U18-Wahl durchgeführt. In Simbach fand sie am Donnerstag statt. Beteiligt waren die Inntal-Mittelschule, das Tassilo-Gymnasium und die Realschule. Sie entschieden sich mehrheitlich für die CSU.

Wenn Kinder und Jugendliche über die Besetzung von Parlamenten mit entscheiden dürften, was würde dabei herauskommen? Sind dann plötzlich die kleinen Parteien ganz groß? Oder doch die etablierten? Wohin tendiert man mehrheitlich? Genau das sollte mit der U18-Wahl im Freistaat herausgefunden werden. Organisiert wird sie seit einigen Jahren vom Bayerischen Jugendring. Dieser versorgt die teilnehmenden Schulen vorab mit Info-Material.

Verantwortliche in Simbach waren Stadtrat Stefan Lehner und Gerti Stinglhammer (Jugendbüro-Leiterin). Sie stellten jeder Schule zwei Helfer zur Verfügung. In der Realschule waren dies Petra Schmidt und Lehner selbst, am Gymnasium Dr. Walter Rodenheber und Felix Damm, in der Mittelschule Petra Starzengruber und Carina Weiß.

„Bei uns läuft heute alles so ab, wie in echt“, berichtete Lehner. „Wir haben die Original-Wahlutensilien. Auf den Stimmzetteln – die natürlich nicht gültig sind – stehen die zugelassenen Parteien und nominierten Direktkandidaten.“ Ansonsten ging alles streng nach den Vorschriften: Die Stimmabgabe erfolgte geheim in einer Kabine, die Zettel wurden gefaltet und in eine Urne geworfen.

Wer mitmachen durfte, das entschieden die Schulleitungen. So traten in der Realschule die 9. und 10. Klassen den Urnengang an, in der Mittelschule die 8. bis 10. Klassen und am Gymnasium die Klassen von 9 bis zur Q11. Es bestand keine Wahlpflicht, aber im Prinzip war jeder dabei.

Alles ging flott über die Bühne. Abschließend werteten die Teams die rund 900 Zettel (Erst- und Zweitstimme der Landtagswahl) aus und meldeten die Zahlen dem Jugendring. Dieser erstellt ein Gesamtergebnis für Bayern. Wie genau in der Innstadt abgestimmt wurde, erfuhr man auch, aber nicht aufgeschlüsselt nach den drei Schulen, sondern ebenfalls als Gesamtergebnis. Man möchte damit verhindern, dass einem bestimmten Schultyp ein besonderes Wahlverhalten respektive eine spezielle Nähe zu einer gewissen Partei zugeordnet werden kann.

Sinn des Ganzen: Kinder und Jugendliche sollen für die „reale“ Wahl sensibilisiert werden. Deshalb erhielten sie auch eine entsprechende Vorbereitung im Unterricht. Sie konnten sich mit den Parteien und ihren Programmen beschäftigen und dabei herausfinden, wer es verdient, ihre Stimme zu erhalten. Viele nutzten auch den Wahlomat im Internet. Da erfährt man nach Beantwortung einiger Fragen, welche Partei dem eigenen Weltbild, seinen Forderungen oder Wünschen an die Politik am ehesten entspricht.

Lehner verwies darauf, dass es für die 15-Jährigen ein echter Testlauf war, denn bei der Europawahl im kommenden Jahr sind sie mit 16 erstmals stimmberechtigt. Leider müssten sie bei der Bundestagswahl 2025 wieder aussetzen, denn da gilt nach wie vor ein Wahlalter ab 18. Ein weiterer Vorteil der U18-Wahl: Die Kabinen und Urnen bleiben gleich vor Ort für die echte Wahl, weil in der Real- und Mittelschule offizielle Wahllokale eingerichtet werden. Abschließend galt Lehners Dank dem städtischen Bauhof für die Unterstützung beim Aufstellen des Materials.

Das Wahlergebnis

Insgesamt wurden 452 Erststimmen abgegeben, neun davon waren ungültig. Vorne bei den Erststimmen war die CSU mit 142 (32 Prozent). Somit wäre MdL Martin Wagle direkt gewählt. Bei den Zweitstimmen (hier waren elf ungültig), die über die Sitzverteilung im Landtag entscheiden, schaute es so aus: 127 für die CSU (28,8 Prozent), 77 für die AfD (17,5 Prozent), 74 für die Freien Wähler (16,8 Prozent), 56 für die SPD (12,7 Prozent), 33 für die FDP (7,5 Prozent), 29 für die Grünen (6,6 Prozent), 16 für die Bayernpartei (3,6 Prozent), zwölf für die ÖDP (2,7 Prozent), acht für die Linke (1,8 Prozent), sechs für die Basis (1,4 Prozent) und 3 für die V-Partei (0,7 Prozent). Damit kämen die bisherigen Regierungsparteien CSU und FW zusammen auf 45,6 Prozent. Das würde ganz knapp zur absoluten Mehrheit reichen, wenn man die Stimmen der Parteien unter der Fünf-Prozent-Hürde aus der Wertung nimmt.

 

 

Quelle: PNP, 23. September 2023