Im November hielt Günther Wagner, Außenstellenleiter des WEISSEN RING Rottal-Inn, einen Vortrag bei der Jugendbeiratssitzung im Haus der Jugend „Inn – Side“. Der WEISSE RING ist die größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und Gewalt. Herr Wagner warnte besonders vor den Gefahren durch sogenannte K.O. – Tropfen, welche die Täter ihren Opfern unbemerkt ins Getränk mischen, um sie willenlos zu machen und sie anschließend zu überwältigen.
Die Wirkung zeige sich bereits nach zehn bis 20 Minuten durch Schwindel, Übelkeit und Schläfrigkeit. Weitere Folgen seien das Verharren in einem Dämmerzustand oder Bewusstlosigkeit. Durch Zahlen und Statistiken sei das Thema nur schwierig zu erfassen, nach wie vor sei das Dunkelfeld groß. Zum einen liege das an der geringen Zeit der Nachweisbarkeit von K.-O.-Tropfen, zum anderen an der Tatsache, dass der Begriff unterschiedliche Substanzen mit vergleichbarer Wirkung vereine - darunter geruchsarmer Alkohol, aber auch bestimmte Medikamente und Drogen. Der Experte gab Tipps, wie man nicht „K.-O. - getropft“ werden kann und stellte die „Spikeys“ vor. Das ist ein Getränkeschutz, denn die Spikeys werden in den Flaschenhals gedrückt und der Strohhalm hineingesteckt. So kann so gut wie niemand unbemerkt K.O.-Tropfen ins Getränk mischen.
Realschullehrerin Yvonne Stadler hatte den interessanten Vortrag besucht und sogleich Kontakt zu Herrn Wagner aufgenommen. Dank eines regen Austausches erhielt die Realschule für alle Neunt- und Zehntklässler diesen Getränkeschutz und noch vor den Weihnachtsferien werden je zwei Spikeys an die Schülerinnen und Schüler ausgehändigt.
Frau Stadler freut sich sehr: „Nach den Corona-bedingten Schließungen gehen die Jugendlichen seit den Öffnungen natürlich vermehrt auf Partys und in Diskotheken. Gerade jetzt ist es wichtig, junge Leuten für die Gefahr durch K.-O.-Tropfen zu sensibilisieren.“
Wer aus den unteren Jahrgangsstufen ebenfalls Interesse an einem Getränkeschutz hat, darf sich jederzeit bei Frau Stadler melden.