Wie jedes Jahr herrschte große Aufregung im Musiksaal der Realschule Simbach: Die besten Leserinnen und Leser der sechsten Jahrgangsstufen traten gegeneinander an, um den Schulsieg zu erringen: Leonie Laußer (6 a), Leonie Mildner (6 a), Magdalena Hirler (6 b), Patricia Wachter (6 b), Marie Starzer (6 c) und Michael Saß (6 c). Sie wollten mit ihrer Lesefähigkeit die Fachjury überzeugen. Dazu gehörten Ines Geier (erweiterte Schulleitung), Frau Mertl (Schlattl Spielwaren), Deutschlehrerin Lisa Anetzeder sowie die Schülersprecherin Nina Nußbaumer und der Sieger des Vorjahres Tom Haubner. Außerdem waren die Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen anwesend, um ihre Favoriten zu unterstützen und anzufeuern. Daher war die Spannung im Saal von Anfang an sehr groß.
Realschuldirektor Alexander Leibelt begrüßte die Schülerschar, im Anschluss erklärten die Deutschlehrkräfte Julia Schilcher und Kerstin Wagner knapp die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs. Dann ging es auch schon los. Nacheinander traten die Teilnehmer vor das Publikum, stellten ihr mitgebrachtes Jugendbuch vor, gingen kurz auf den Gesamtinhalt ein und lasen eine Textstelle daraus vor. Ihre Mitschüler lauschten gespannt den Beiträgen und drückten die Daumen. Die Jurymitglieder konzentrierten sich auf die Bewertung und achteten dabei darauf, wie sicher die Kinder die Textauszüge vortrugen, wie die Betonung ausfiel und ob Fehler gemacht wurden. Darüber hinaus war es wichtig, das Vorgelesene ansprechend und ohne übertriebene schauspielerische Darbietungen zu gestalten. Die Zuhörer waren von der gründlichen Vorbereitung der Vorleser begeistert. So musste die Entscheidung in der zweiten Runde fallen. Hier ging es darum, einen unbekannten, literarischen Text aus dem Kinder- und Jugendbuch „Finiola: …plötzlich verwachsen!“ von Marion Forster-Grötsch vorzulesen. Darin geht es um die kleine Fee Wanja, die dem coolsten Jungen und dem peinlichsten Mädchen der Schule eine Lektion erteilen will. Dazu lässt Wanja die beiden untrennbar an den Unterarmen verwachsen, wodurch sich natürlich viele Probleme ergeben. Beim unbekannten Text wurde deutlich, wer sich schnell in die neue Handlung hineindenken konnte und möglichst fehlerfrei las, obwohl diese Zeilen vorher nicht geübt worden waren.
„Die Entscheidung war knapp und Verlierer gibt es aufgrund der hervorragenden Leistungen nicht, sondern nur einen Ersten und fünf Zweite“, lautete das Fazit der Jury. Leonie Laußer, die aus „Gangsta-Oma“ von David Walliams vorgelesen hatte, konnte sich gegen ihre Mitstreiter durchsetzen und darf sich nun „Beste Vorleserin der Realschule Simbach“ nennen. Sie erhielt einen Buchgutschein, den die Firma Schlattl gesponsert hatte.
Schulleiter Alexander Leibelt gratulierte allen weiteren Teilnehmern mit einer Urkunde und kleinen Geschenken. Er betonte die Vorteile des bundesweiten Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels, an dem jährlich 600000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen: „So wird den Kindern Spaß am Lesen vermittelt und sie erhalten Anregungen zu neuen Jugendbüchern.“ Die Schulfamilie wünscht Leonie weiterhin viel Erfolg und ist schon gespannt, aus welchem Buch sie vorlesen wird. Sie wird die Realschule Simbach beim Kreisentscheid im nächsten Jahr vertreten.
Die Firma Schlattl fördert den Literaturunterricht an der Realschule ebenfalls und steuerte für jede Bücherkiste der 6. Klassen ein Buch bei.