Sonntag 22 Dezember 2024

„Lernen lernen“ – was heißt das? Und geht das überhaupt?
Diese Fragen bewegten die 7. Klassen der Realschule zum Start nach den Herbstferien. 
Seit dem neuen Schuljahr befinden sich die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen in den von ihnen gewählten Wahlpflichtfächergruppen. Mittlerweile sind die ersten Wochen und Leistungsnachweise geschafft – jetzt war es Zeit für eine Reflexion. Ein Grund für das „Lernen lernen“-Team, bestehend aus Selma Baumgartner und Annemarie Hölzl, die Jugendlichen in dieser Phase zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen über die verschiedenen Bausteine der Motivation zu sprechen.

Ziele zu haben, ist einer der wichtigsten Bausteine, um motiviert in die Schule zu gehen. Das wurde schnell klar. Die Bedeutung guter Noten und eines gelungenen Zeugnisses als Voraussetzung für die späteren Wunschberufe der Jugendlichen stand schnell im Zentrum der Diskussion.

Doch zugleich fiel der Blick auf Stolpersteine, die den Weg dorthin verbauen. Der „innere Schweinehund“, der sie vom konzentrierten Lernen abhält, kam bei ihnen insbesondere in Gestalt von „Keine Lust“, „Fortnite“ und „Ablenkung durch Social Media“ zum Vorschein. Auch wenn der Druck durch die Familie als zu stark empfunden wird, kann sie das am konzentrierten Lernen hindern.

Da viele dieselben Erfahrungen gemacht hatten, wurden sie nun selbst zu Experten: Was würde ich meinem besten Freund, meiner besten Freundin raten, um diese Stolpersteine aus dem Weg zu räumen?
Der rege Austausch zeigte, dass die kreativen und erprobten Tipps grundsätzlich gerne angenommen wurden. Immer wieder gab es dazu auch ganz konkrete Materialien vom „Lernen lernen“- Team an die Hand. So zum Beispiel ein Spielfeld, auf dem „Belohnungsfelder“ mit den Eltern auszuhandeln sind. Dies ist ein Mittel zur eigenen Belohnung, die für die Lern-Motivation durchaus wichtig ist.

Besonders auffällig war, wie viele negativen Gedanken sich die Jugendlichen beim Lernen machen. Sätze wie „Ich verstehe das sowieso nicht“ oder „Ich darf keine Fehler machen“ waren gleich zur Hand. Dabei wurde die Macht dieser negativen Gedanken über das Lernverhalten schnell deutlich. Anregungen, wie die Betroffenen dieser Demotivation begegnen können, erhielten die Jugendlichen in Form von „Mutmachern“. Dazu passte auch, dass sich die meisten mit ihren Misserfolgen durchaus länger beschäftigen und ihre Erfolge zum Teil gar nicht wirklich wahrnehmen.

Die Beschäftigung mit dem, was man kann, und deren Bedeutung für die eigene Motivation herauszustellen, war ein Hauptziel des „Lernen lernen“-Teams. Die Erleichterung, seine Stärken auch in scheinbar alltäglichen Gebieten wahrnehmen zu dürfen, war deutlich spürbar.