Wie jedes Jahr herrschte große Aufregung im Grainersaal der Realschule Simbach: Die besten Leserinnen und Leser der sechsten Jahrgangsstufen traten gegeneinander an, um den Schulsieg zu erringen: Jonas Miedl (6 a), Anna-Lina Nguyen (6 a), Tobias Bauer (6 b), Jamie Forster (6 b), Michael Rigslperger (6 c) und Mia Unterhitzenberger (6 c). Sie wollten mit ihrer Lesefähigkeit die Fachjury überzeugen. Dazu gehörten Studienrätin Anja Bredl (Betreuerin der Fachschaft Deutsch), Konrektor Harald Schuster, Lea Horn (Schülersprecherin), die Siegerin des Vorjahres Leni Stadler sowie Frau Himmelstorfer von der Firma Schlattl. Außerdem waren die Organisatorin Lisa Anetzeder und die Schüler aller 6. Klassen anwesend, um ihre Favoriten zu unterstützen und anzufeuern. Daher war die Spannung im Saal von Anfang an sehr groß.
Herr Schuster begrüßte die Schülerschar und betonte die Wichtigkeit dieser Veranstaltung, denn die Teilnahme stärke das eigene Selbstbewusstsein und die sozialen wie sprachlichen Kompetenzen. Im Anschluss wurden knapp die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs erklärt. Dann ging es auch schon los. Nacheinander traten die Teilnehmer vor das Publikum, stellten ihr mitgebrachtes Jugendbuch vor, gingen kurz auf den Gesamtinhalt ein und lasen eine Textstelle daraus vor. Ihre Mitschüler lauschten gespannt den Beiträgen und drückten die Daumen. Die Jurymitglieder konzentrierten sich auf die Bewertung und achteten dabei darauf, wie sicher die Kinder die Textauszüge vortrugen, wie die Betonung ausfiel und ob Fehler gemacht wurden. Darüber hinaus war es wichtig, das Vorgelesene ansprechend und ohne übertriebene schauspielerische Darbietungen zu gestalten. Die Zuhörer waren von der gründlichen Vorbereitung der Vorleser begeistert. So musste die Entscheidung in der zweiten Runde fallen. Hier ging es darum, einen unbekannten, literarischen Text aus dem Kinder- und Jugendbuch „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner vorzulesen. Dieser bedeutende Autor wurde gewählt, da das Jahr 2024 anlässlich seines 125. Geburtstags zum „Kästner-Jahr“ erklärt worden war. Beim unbekannten Text wurde deutlich, wer sich schnell in die neue Handlung hineindenken konnte und möglichst fehlerfrei las, obwohl diese Zeilen vorher nicht geübt worden waren. „Die Entscheidung war knapp und Verlierer gibt es aufgrund der hervorragenden Leistungen nicht, sondern nur einen Ersten und fünf Zweite“, lautete das Fazit der Jury. Jonas Miedl, der aus „Harry Potter: Die Kammer des Schreckens“ vorgelesen hatte, konnte sich gegen seine Mitstreiter durchsetzen und darf sich nun „Bester Vorleser der Realschule Simbach“ nennen. Er erhielt einen „Brückenzehner“ und, wie alle anderen Teilnehmer, einen Buchgutschein, den die Firma Schlattl gesponsert hatte. Realschuldirektor Alexander Leibelt gratulierte allen und hob ebenfalls die Vorteile des bundesweiten Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels hervor: „So wird den Kindern Spaß am Lesen vermittelt und sie erhalten Anregungen zu neuen Jugendbüchern.“ Die Schulfamilie wünscht Jonas weiterhin viel Erfolg und ist schon gespannt, aus welchem Buch er beim Kreisentscheid im nächsten Jahr vorlesen wird.