Freitag 19 April 2024

Die Enttäuschung war groß bei den Schülerinnen und Schülern der 5. Jahrgangsstufe der Realschule Simbach. Nach gerade mal zwei Wochen Wechselunterricht vor den Osterferien hieß es für die Fünftklässler aufgrund der hohen Inzidenzzahlen im Landkreis wieder Distanzlernen. Besonders für die jungen Schüler, die sich schon auf befremdliche Weise von der Grundschule verabschieden mussten, ist dies eine große Herausforderung. Sie sind dieses Schuljahr ganz neu an die Realschule gekommen und kennen noch kaum die geregelten Abläufe und kein normales Schulleben in der weiterführenden Schule. Die wichtige Zeit des Kennenlernens und des Zusammenwachsens im Klassenverbund, das Festigen von Freundschaften und der persönliche Kontakt mit den Lehrkräften kam viel zu kurz und so mancher fühlt sich vielleicht sogar immer noch nicht ganz angekommen in seiner neuen Schule. Dies ist für viele Kinder eine herausfordernde und kräftezehrende Zeit.

Um den Fünftklässlern nach den Ferien Raum zu geben sowie die aktuelle Situation zu besprechen, organisierte Studienrätin und Erlebnispädagogin Heike Sonnleitner mit Unterstützung der Jugendsozialarbeiterin Manuela Huber dazu einen Online-Workshop. Thematisiert wurden neben den Erlebnissen in den Osterferien die Vor- und Nachteile des Distanzunterrichts. Ein Schwerpunkt dabei war, die Aufmerksamkeit auf die persönlichen Stärken und Ressourcen der SuS im Distanzunterricht zu lenken und Lösungsansätze zu besprechen, wie sie Nachteile ausgleichen können bzw. wer sie dabei unterstützen könnte. Frau Huber ist sich sicher: „Ein wesentlicher Aspekt zur guten Bewältigung dieser Krise ist, mit den Kindern über ihre Sorgen und ihr Erleben der Situation zu sprechen und sie dabei zu unterstützen, ihre Stärken und ihre Selbstwirksamkeit zu erfahren und zu fördern.“

Für die Pädagogen war es erfreulich zu hören, dass die Kinder von sich aus schon eine Menge Vorteile des Distanzunterrichts wahrnehmen und mitteilen konnten, was dafür spricht, dass sich viele Kinder - auch durch die unermüdliche Hilfe der Eltern - der unerfreulichen Situation gut anpassen können. Unterstützt werden sie dabei ebenfalls von ihren Lehrkräften, die mit ihnen im Fernunterricht und bei Videokonferenzen eng sowie produktiv zusammenarbeiten und bei allen Fragen und Problemen den Schülern zur Seite stehen.

„Als KOMPASS-Schule (Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein) ist es uns ein großes Anliegen, die Stärken und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler in dieser schwierigen Zeit des Distanzunterrichts zu fördern,“ so Frau Sonnleitner. „Zu diesem Konzept gehört auch das breite Unterstützungsangebot der Jugendsozialarbeiterin Manuela Huber, die neben den 5. Klassen auch für alle weiteren Jahrgangsstufen der Realschule stets als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht“, ergänzt Realschuldirektor Alexander Leibelt. Der Schulleiter betont die Notwendigkeit dieses Angebots, da die Rückmeldung der Fünftklässler zum ersten Workshop sehr positiv war und der Wunsch einer Fortsetzung und Vertiefung des Themas von beiden Seiten vorhanden ist.

Im Vorfeld der Workshops hatte sich Frau Sonnleitner bereits mit den Klassenlehrerinnen (Frau Danzer 5a, Frau Schmidbauer 5b, Frau Geier 5c) ausgetauscht, um weitere mögliche Themenfelder, die die Kinder derzeit in dieser schwierigen Situation beschäftigen, zu eruieren und dazu passende Workshops anzubieten.