Der Grundgedanke unseres Konzepts lautet: Die beste Prävention ist die Stärkung des Selbstbewusstseins der Schülerinnen und Schüler. Deshalb ermöglichen wir den Jugendlichen in allen Jahrgangsstufen, immer wieder neue Erfahrungen mit sich selber und mit ihrer Umgebung zu machen und sich so ihrer Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten bewusst zu werden. Damit können sie ein realistisches und gesundes Selbstbewusstsein entwickeln.

Wir sind stolz darauf, dass über viele Jahre hinweg alle Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfung bestanden haben und alle unsere Absolventen in Ausbildung oder weiterführenden Schulen einen guten Anschluss gefunden haben. Dies motiviert uns, uns auch weiterhin für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu selbst- und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten einzusetzen.

Eine große Hilfe ist unsere Jugendsozialarbeiterin Frau Manuela Huber, die für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern zur Verfügung steht. In schwierigen Phasen begleitet sie die Jugendlichen und unterstützt in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Lehrkräften und ggf. auch externen Stellen bei der Lösungssuche. Außerdem haben wir mit Studienrätin Heike Sonnleitner eine Kollegin an der Schule, die eine umfangreiche Ausbildung zur Erlebnispädagogin absolviert hat. Dies kommt uns bei vielen Projekten zugute.

Jahrgangsstufe

Projekte

Wirkungen/Lernziele

5

Kennenlernen, Projekt "Teamplayer"

In altersgemäßen, erlebnispädagogisch gestalteten Spielen und Übungen die neue Klassengemeinschaft kennenlernen; Seinen Platz in einer neuen Gruppe finden; Im Laufe des Schuljahres regelmäßig  das eigene Verhalten und die Klassenregeln überdenken und weiterentwickeln.

5

Lernen nach der KOMPASS²-Methode in D, M, E

Zunehmend eigenständig erkennen, welcher Unterrichtsstoff schon verstanden ist und was noch geübt werden muss; In angemessener Form um Hilfe bitten, wenn es alleine nicht klappt;

5

Profilgruppen

Jedes Kind entwickelt in einer wöchentlichen, klassenübergreifenden Profilgruppe ein besonderes Talent. Dabei gibt es Forscher sowie Künstler und Sportlerinnen und Sportler.

6

Skikurs

Eine Sportart zusammen mit anderen intensiv üben bzw. erlernen; Eigene Fähigkeiten und Grenzen erfahren; Hilfe geben und Hilfe annehmen; In einer Gemeinschaft etwas zum Gelingen beitragen;

6

Tolmezzo-Partnerschaft

Zusätzliche Kompetenzen erwerben: Grundzüge einer weiteren Fremdsprache erlernen, die eigene Schule im Ausland vertreten, eine andere Kultur erleben;

7

Erlebnistag

Die neu zusammengestellte Klassengemeinschaft in altersgemäßen, erlebnispädagogisch gestalteten Spielen und Übungen kennenlernen; Gemeinsame Erfahrungen reflektieren;

7

Workshop Gewaltprävention in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Simbach nach dem Modell "Pack ma's"

In der Klassengemeinschaft Umgangsregeln überdenken, Verhalten in kritischen Situationen erarbeiten und in Gemeinschaftsspielen einüben; Lernen, sich in die Situation von anderen zu versetzen (Perspektivenwechsel);

7

"Social Media": Facebook & Co.

Als Schüler bzw. Eltern über die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Internet informiert werden; Kompetent und sicher mit den Medien umgehen lernen;

8

Workshop „von Freundschaft, Liebe und noch mehr" zur Familien- und Sexualerziehung

Gelegenheit haben, sich mit Fragen zu Partnerschaft, Sexualität, Liebe in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre zu beschäftigen; Sich einen angemessenen Wortschatz zum Thema erarbeiten, Fragen stellen, eigene Positionen erspüren;

8

Lernen fürs Leben

Sich als kompetent und wichtig für die ganze Schulgemeinschaft erfahren; Dazu Einführung/Ausbildung in einen Dienst, der für die Schule wichtig ist und für die Dauer eines Schuljahres übernommen und durchgehalten wird; Mögliche Dienste: Sanitätsdienst, Verkehrshelfer, Lernhelfer, Streitschlichter, ….

8

Alkoholprävention

Durchlaufen eines Aktivparcours, um die Wirkungen von Alkohol in einer Simulation zu erleben ("Rauschbrille") und über den eigenen Umgang mit Alkohol bewusst entscheiden zu können.

8

Praktikum/Gemeinschaftstage

Entweder bei der praktischen Arbeit in den Werkstätten der Handwerkskammer in Pfarrkirchen oder bei einem Aufenthalt in einem Jugendhaus können die Jugendlichen unter professioneller Anleitung ihre Stärken erfahren. Sie werden auch ermutigt, neue Fähigkeiten zu entwickeln und kritisch über sich selber nachzudenken.

9

Projekt

Gemeinsam mit der Klasse eine umfangreiche Aufgabe bewältigen; Erfolg und Anerkennung als Ergebnis von Einsatz; Anstrengung und Teamarbeit erleben; Freude an selbstbestimmter Arbeit erfahren.

9

Gewaltprävention: „Wir gegen Gewalt“ in Zusammenarbeit mit der kommunalen Jugendarbeit der Stadt Simbach und des Landkreises Rottal-Inn

Lernen, sich in schwierigen Situationen angemessen zu verhalten; Stärkung der Zivilcourage, Nachdenken über Gewaltentstehung, Perspektivenwechsel: Über das Erleben des Täters und das Erleben des Opfers nachdenken; Sensibilisierung für Formen sexualisierter Gewalt.

10

Studienfahrten

Klassengemeinschaft stärken; Neue Erfahrungen in einer Großstadt bzw. im Ausland machen.

10

Prüfungsvorbereitung

Umgang mit anforderungsreichen Situationen und Ängsten; Gezielte Prüfungsvorbereitung, planvolle Arbeit und Zusammenarbeit mit Mitschülern und Lehrkräften als Methode der Stress- und Angstbewältigung;  Die Abschlussprüfung als Meilenstein der schulischen Bildung und der persönlichen Entwicklung bewältigen.

 

Don´t drug and drive

Alkohol/ Drogen verursachen häufig tödliche Verkehrsunfälle

  • Von insgesamt 310.806 Unfällen mit Personenschaden sind ca. 1.281 Unfälle auf den Einfluss berauschender Mittel zurückzuführen.
  • Durch Drogenfahrten (Teilnahme am Straßenverkehr unter Einfluss von Drogen) werden rund 1.281 Personen getötet oder verletzt. 
  • Von den 18- bis 24-jährigen Autofahrern ist jeder dritte schon einmal unter Einfluss berauschender Mittel im Straßenverkehr unterwegs gewesen.

 

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen und Fakten ist es notwendig, den Jugendlichen frühzeitig zu verdeutlichen: Alkohol/ Drogen sind eine große Gefahr, nicht nur für die Verkehrssicherheit!

Unsere Realschule legt großen Wert auf Präventionsarbeit und lädt deshalb regelmäßig Polizeioberkommissar Franz Mayer ein. Anhand von Filmmaterial und anschaulichen Dokumentationen aus dem polizeilichen Alltag zeigt er den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen die Gefahren des Fahrens im Rauschzustand auf.

Auch wenn noch kaum Führerscheinbesitzer unter den Schülern sind, so sind die meisten doch mobil durch Fahrrad, Roller oder Motorrad. Gerade die jungen Fahranfänger sind überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt und geraten häufig mit Alkohol und Drogen in Kontakt.

POK Mayer weist eindrücklich auf die Folgen hin, wenn man unter der Einwirkung eines berauschenden Mittels wie beispielsweise Alkohol oder Cannabis als Fahrer eines Fahrzeuges am Straßenverkehr teilnimmt. Darüber hinaus stellt er die Konsequenzen des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinwirkung dar: Für die Sechzehn- bis Zwanzigjährigen ist der Führerschein ein Statussymbol. Diesen kann man jedoch schnell verlieren, da 2007 folgendes Gesetz in Kraft getreten ist: Für Fahranfänger in der Probezeit und Jugendliche unter 21 gilt eine Null-Promille-Grenze. Nach diesem Gesetzesentwurf handelt also derjenige ordnungswidrig, der im Straßenverkehr alkoholische Getränke zu sich nimmt oder die Fahrt antritt, obwohl er unter der Wirkung eines solcher Getränke steht. Die Folgen einer Alkoholfahrt sind ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Außerdem muss eine Nachschulung absolviert werden, und die Probezeit verlängert sich auf vier Jahre. Diese Informationen erstaunen erfahrungsgemäß manchen Zehntklässler und sorgen für Verwunderung. So regt der interessante Vortrag die Abschlussschüler zum Nachdenken über ihr Tun und Handeln an.

 

 

 

„Konflikte lassen sich nicht vermeiden, Gewalt dagegen schon“ (Rosik)

„Gewalt darf keine Schule machen!“ Durch eine verstärkte Zusammenarbeit von Schule und Polizei kann eine Gewaltprävention gelingen, aus diesem Grund sind PHK Jürgen Kamm, PHK Christian Göschl und PHM Martin Koppmann regelmäßig zu Gast an der Realschule. Die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Jahrgangsstufen erleben mit ihnen allerdings keinen Frontalunterricht. Vielmehr müssen sie anhand von Übungen, durch Mitmachen und Entscheiden, Lösungen für die jeweiligen Themen erarbeiten.

Wie schwer es ist, die eigene Meinung zu sagen – insbesondere wenn die Mehrheit anders denkt – stellen die Jugendlichen gleich zu Beginn fest. Auch ist es nicht immer einfach, einem Mitschüler die Meinung zu sagen, ohne ihn dabei zu verletzen. Folgende Gesprächsregeln sollen daher u.a. beachtet werden:

  • Konkretes Verhalten ansprechen
  • Wunschverhalten benennen („Lass das bitte!“)
  • Konstruktive Kritik üben
  • Aktiv zuhören und darüber nachdenken

Die Jugendlichen sollen darüber nachdenken, was für sie der Begriff „Gewalt“ bedeutet. Dabei fällt ihnen erst auf, wie unterschiedlich Gewalt gesehen wird: Mobbing, Gewaltszenen auf dem Handy, Ballerspiele, rassistische Bemerkungen, Krieg und vieles mehr sind Beispiel. Eine einheitliche „Gewaltskala“ aufzustellen ist nicht möglich, denn jeder empfindet Gewalt anders.

Im weiteren Vortrag, der durch Spielszenen unterschiedlicher Situationen angereichert ist, wird versucht, den Schülern sowohl die eigene Empfindung in der jeweiligen Spielsituation zu verdeutlichen, als auch die Wirkung, die das eigene Verhalten auf einen Betroffenen bewirkt. Dabei erfahren die Jugendlichen, in welchen Formen Gewalt vorkommen kann: körperliche und seelische Gewalt, Sachbeschädigung, Staatsgewalt, sexuelle Übergriffe und Mediengewalt.

Ebenso werden die rechtlichen Folgen eines Nichthandelns bei einer Gewaltanwendung durch andere aufgezeigt. Die Stärkung der Zivilcourage und des angemessenen Verhaltens ist ein wichtiges Ziel in der Erziehung von Heranwachsenden. Diesbezüglich setzen sich die Jugendlichen mit Inhalten wie Vertrauensgewinnung in der Klasse, Vermeidung von körperlicher Gewalt und vernünftige Alternativen intensiv auseinander.

Die Schüler sind von diesem Projekt, das sie aktiv mitgestalten können, begeistert.